Das fängt ja gut an

Das Schmuddelwetter machte am 6.1. Pause, strahlend schöner Himmel lud zu einer Fahrt nach Süddeutschland ein, um ein Auto abzuholen. Leider war das Wetter nicht von Dauer und am 7.1. war so gar nichts mehr davon zu sehen. Also sind wir einer schönen Tradition folgend in den Zug gestiegen um die 500km Richtung Würzburg hinter uns zu bringen. Wir fuhren durch ein trübes in dichtem Nebel liegendes Deutschland im Speisewagen und frühstückten. Als wir das letzte Auto abgeholt haben in Berlin war wenigstens Sommer und Corona noch ein Bier aus Mittelamerika. Dieses Mal mussten wir mit Masken im Zug sitzen und ein wenig geniessbares Frühstück im Speisewagen zu uns nehmen. Egal, die Vorfreude war groß.

Gegen Mittag kamen wir in Bad Windsheim an und der Händler holte uns vom Bahnhof ab. Es fing an zu schneien, 13:00 Uhr.

Nach gefühlt einer Ewigkeit, durch den zu erledigenden Papierkram, war es endlich soweit und wir konnten losfahren. 500km lagen vor uns und es schneite unentwegt. Der erste Stopp war bei BurgerKing, es war ja schliesslich Mittagszeit. Schnell einen Whopper und dann weiter. Da wir nicht die A7 fahren wollten (dort herrscht wie auch auf der A2 immer Krieg) sind wir Nebenstrecken gefahren. Wunderschön langen die Mainauen mit weissem Pulverschnee überzogen vor uns. Schön auch deshalb, weil zu dem Schnee gelegentlich auch mal ein Sonnenstrahl zu uns durchdrang kurz bevor sie untergehen wollte.

Inzwischen lag durchgehend 10cm Neuschnee überall und die Räumfahrzeuge waren überall zu sehen.

In Suhl mussten wir den ersten größeren Stopp einlegen um Strom nachzutanken. Ein sogenannter HPC -> HighPerfomanceChager pumpte mit 150kW den Strom in die Batterie, gerade genug Zeit um einen Kaffee zu trinken, bevor nach 30 Minuten der Akku randvoll war.

Die Farbe nennt sich BlueRidgeMountain, ich würde es eine Art Petrol nennen, todschick!

Weiter Richtung Norden, den Harz umfahren und die neue A36 ansteuernd haben wir nochmal in Sangershausen einen Stopp gemacht und an einem weiteren HPC Strom für den Endspurt getankt.

Durch die widrigen Wetterverhältnisse kamen wir spät in der Nacht endlich zu Hause an und fielen sofort ins Bett.

Am nächsten Morgen mussten wir aber unbedingt ein Bild der zweieiigen Zwillinge machen:

SolarOrange und BlueRidgeMountain, schick, sehr schick! Und nun haben wir nur noch den Oldtimer als Verbrenner im Fuhrpark….

Was wir schon geerntet haben…

Wenn wir uns den April ansehen und die Zahlen der PV-Anlage, dann kann man sich nur freuen (der März war auch nicht viel schlechter 😉 ):

Stromproduktion im April 2020

Der graue Strich gibt an, wieviel Strom wir machen müssen/sollen pro Tag. Man kann gut sehen, fast jeden Tag machen wir 1/3 mehr Strom als gedacht 🙂

Die Kurve eines Tages sieht dann so aus:

Stromproduktion am 19. April 2020

Kurz nach 6:00 Uhr geht es los, um 8:00 Uhr produzieren wir schon über 2kW in der Stunde. In der Spitze, also gegen Mittag liegen wir über 5kW, dann werden beide Seiten des Daches von der Sonne erreicht, ab 16:00 Uhr wird dann nur noch die Westseite beschienen, bis dann um 20:30 Uhr die Sonne weg ist und die Anlage keinen Strom mehr produziert.

Und ja, inzwischen haben wir insgesamt schon über 20 MegaWatt Strom hergestellt. Zur Erinnerung die Rechnung von vor einem Jahr: eine 100Watt Birne verbraucht in 10 Stunden ein Kilowatt. Sie könnte also mit 20 MegaWatt über 22 Jahre ununterbrochen brennen…. Wenn wir mehr solcher Anlagen auf den Dächern hätten und die Batterien von Elektroautos als Zwischenspeicher nutzen würden, dann wäre auch Nachts genug Strom zusammen mit den Windrädern da und wir könnten diverse Kraftwerke hierzulande abschalten

Dieses Jahr wird geerntet

Es ist zwar noch nicht viel was wir ernten werden, aber immerhin. Da gibt es z.B. den Apfel Coxorange:

Und auch Pflaumen:

Von den Kirschen wollen wir Marmelade machen:

Trauben wird es auch geben:

Und schwarze Johannisbeeren:

Auch Himbeeren wird es geben, da sind aber die Blüten noch nicht soweit 🙂

Und die Tomaten müssen auch noch ein wenig:

Ebenso der „fremdgepflegte Garten” steht schon gut da:

Ein neuer Bewohner ist eingezogen….

…und ein alter ist ausgezogen 😉

Nach fünf Jahren Touareg wurde es Zeit für etwas neues und moderneres:

biggimiss & fantomaz 😉

Der Kenner wird es sofort sehen, ein weiterer Buchstaben ist beim Kennzeichen hinzugekommen, ein „E“. Das bedeutet, dass wir in Zukunft nicht mehr an die herkömmliche Tankstelle fahren müssen, nein, wir müssen in Zukunft umdenken 🙂

Das „E” steht für Elektrofahrzeug, soll bedeuten, dass wir in Zukunft Strom tanken werden – und müssen 😉

Aber das haben wir uns so ausgesucht, denn der ganze schöne Strom von unserer PV-Anlage auf dem Dach (inzwischen sind wir bei 15 Megawatt angekommen) wird von uns für ‚dünnes‘ an den Netzbetreiber mehr oder weniger verschenkt. Da lag es nahe darüber nachzudenken, ob wir den nicht sinnvoller nutzen könnten – jetzt können wir es 🙂 Ab sofort tanken wir unseren Strom selbst….

Somit haben wir uns heute auf den Weg gemacht nach Berlin, nein, nicht zum Pokalspiel von Viktoria Berlin gegen Bielefeld (0:1) sondern um unseren neuen Bewohner abzuholen. Damit wir auch schon auf der Fahrt dorthin mit grünem Strom fahren, haben wir uns überlegt mit der Bahn zu fahren. Gesagt, getan. Ab Braunschweig oder Wolfsburg? Der Fahrplan der DB war da gnadenlos, ab Wolfsburg in 50 Minuten nach Berlin Hbf 🙂

Unsere Tochter hat uns also heute Morgen zum Bahnhof gebracht, Abfahrt 9:05 Uhr. Der ICE 843 hat heute aus Betriebsablaufgründen 20 Minuten Verspätung, na prima. Das fängt ja gut an….

Um 9:25 Uhr saßen wir dann im Speisewagen I und bestellten sogleich Frühstück. Für 20€ Kaffee, vier Brötchen, Käse und Wurst kann man heutzutage nicht meckern. Wer hätte es gedacht, es hat sogar geschmeckt 🙂

Um kurz nach 11:00 Uhr waren wir dann beim Händler und konnten nach kurzer Wartezeit den neuen Bewohner in Empfang nehmen. Sogleich haben wir festgestellt: Reichweite ca. 60km, soso, da hatten die Burschen ihn wohl vergessen zu laden, jaja… Wo ist die nächste Schnellladesäule? Um die Ecke bei IKEA. Ok, Navi gestartet, was wir nicht gebraucht hätten, denn es war wirklich um die Ecke und los. Etwas anders ist das Fahren mit Strom schon, man hört nichts! Ist der Wagen jetzt an? Muss ich irgendwas anders machen als sonst? Nein, einfach nur Strom (Gas) geben und losfahren 🙂

Sensationell, man gleitet förmlich dahin 🙂 Aber schon war da IKEA und die Menschen bei IKEA haben sich überlegt, dass sie den Strom verschenken 🙂 Also den Schnellladestecker ins Auto und laden…nach 10 Minuten war der Akku voll, alter Falter, also gleich weiter auf die Autobahn Richtung Magdeburg und das Navi fragen, wo denn die nächste Säule ist, man weiß ja nie 😉

Raststädte Buckautal, ok. Mit BurgerKing sogar 🙂 Wer dort die Parkplätze für Elektroautos geplant hat, der gehört standrechtlich erschossen, mindestens aber geteert und gefedert, jawoll!! Falschrum zur Fahrt-richtung…. egal wir bugsieren den neuen Bewohner vorsichtig dort hin. Da wir noch nicht so viele Ladekarten haben, versuchen wir es mit einer Einmalzahlung, geht auch nach zwei Versuchen. Also ab zum Burgerbrater während das Auto lädt. Nachdem wir wiedergekommen sind, stellen wir fest, dass die Säule irgendwie keinen Strom in unser Auto pumpt. Dort gibt es eine Telefonnummer bei der man anrufen kann. Nach kurzer Zeit geht dann alles, wir vermuten, dass die Säule wohl nicht ganz in Ordnung ist. Nach einem Kaffee ist das Auto voll, aber der Stecker der Säule lässt sich nicht abziehen, aha! Also wieder Telefon, jetzt geht es. Die Säule ist definitiv nicht in Ordnung! Weiter auf der Autobahn und Navi beobachten, ob wir bis nach Hause kommen, nein, würden wir nicht. Also kurz schauen, wo wir wieder Laden können. IKEA Magdeburg! Auf nach IKEA 🙂 auch hier brauchen wir nichts für den Strom bezahlen, machen das Auto voll und haben noch einen angenehmen Klönschnack mit einem Konafahrer, einem E-Golf Fahrer und einem Ioniq Fahrer, irgendwie sind wir uns alle einig: das macht Spaß 🙂

Nach den letzten 50 km kommen wir glücklich und zufrieden zu Hause an und parken den neuen Bewohner unter dem Carport. Und hier ist er nun:

BMW i3 – einen Namen hat er noch nicht, aber er spricht nicht nur Bayerisch 😉

Willkommen zu Hause 🙂 auf viele schöne Kilometer in der Zukunft…