23.12.2016 Weihnachten will verdient sein

Es ist ja nicht so, dass wir nicht arbeiten, wir schreiben eben nur nicht immer.

Erstmal muss man ja auch etwas sehen…

Vor Weihnachten hatten wir auch noch Hilfe. ;-). Auch noch mit EIGENEM WERKZEUG, echt richtig cool. Dadurch haben wir viel mehr geschafft, als wir uns für den Tag -immerhin vor Heiligabend – vorgenommen hatten.

Nach wir vor müssen aus vielen Räumen die Schichten, die über dem Lehmputz liegen, abgekratzt werden. Mit dem Spachtel. Wenn mal mehr als nur 10×10 cm auf einmal zu Boden fallen, fängt man an zu jubeln.

Erst wenn der Lehm „pur“ an der Wand ist, können wir  den zum Recyclen in den bereits vor Ort stehenden Container befördern. Dieser Knochenjob liegt also noch vor uns, wir werden uns dieser Tätigkeit bei +-0 Graden annehmen, weil die bestimmt schweißtreibend ist. Sowas können wir unmöglich bei +Graden machen.

 

Schätze über Schätze

Das machen die in der „Bild“ auch immer so: erst mal mit der Überschrift den Leser neugierig machen.

Also was haben wir denn da? Zum einen hinter einer Tapete, die gefühlt mindestens 50 Jahre alt, kam auf einmal  ein Sammel-Kärtchen zum Vorschein.

Erst hielt ich es (sensationslüstern) für ein Foto – aber dann  bei Umdrehen wurde das Geheimnis um die Schönheit gelüftet.

 

Da wir ja die alten Türen, weil verzogen und auch nicht besonders hübsch, nicht behalten,  haben wir zumindest einige der handgefertigten Beschläge und Nägel als Erinnerung zur Seite gelegt.

Auch die immer noch funktionierenden Fenster sind eine wahre Pracht. Nach so vielen Jahren -> Knauf drehen, öffnen, schließen – alles butterweich.

Und einen persönlichen touch hat dieser Fund, der hinten auf einer

Küchenuhr befestigt ist. 

Vielleicht unnötig zu erwähnen, aber es sollte mal wieder eine neue Batterie eingesetzt werden. FALLS man nun dieses entzückende Exemplar einer Uhr haben möchte.

Es werde Licht

Nach ein paar trüben Tagen und durch unseren neuen vierbeinigen Zuwachs ist nun doch wieder etwas mehr
geschafft.
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Wir haben in der oberen Etage die Wände „zur Strecke “ gebracht, die wir zum einen versetzen (Bad) und zum anderen als Vergrößerung des zukünftigen Schlafzimmers nicht in voller Gänze, besser: Breite stehen lassen wollten.
Vorher: Lehm abkratzen, denn den können wir womöglich wieder verwenden.

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Dafür steht schon ein leerer Container im zukünftigen Garten, der jetzt nach Acker aussieht.
Und natürlich haben wir auch eine Riesen-Plane zum abdecken, schließlich wollen wir nicht die umherlaufenden
Katzen animieren, sich im Lehm zu entleeren. Was für eine Horrorvorstellung….

Türen, es tut in der Seele weh!

Heute haben wir 8 Zargen und 9 Türen entsorgt. Eigentlich waren es 11 Türen, denn Max war ja Sammler und so hat er auf dem Dachboden kurzer Hand 2 Haustüren liegen gehabt. Was soll man aber mit zwei Haustüren machen? Eine aus den 50er Jahren und in Holz, die andere aus den vermutlich 70er Jahren in Alu mit viel Riffelglas – braucht kein Mensch, jedenfalls wir nicht. Also alle auf den Container.

Bei den anderen Türen, also die aus dem Haus, tut mir schon die Seele weh. Astreine Türen, Vollholz, schön gearbeitet, Maßanfertigungen natürlich und eben echte Tischlerarbeit. Aber leider sind die ca. 120 Jahre nicht spurlos an den Türen vorbei gegangen. Vor allem die Passgenauigkeit war so gut wie gar nicht mehr gegeben und richtig dicht waren sie auch nicht mehr – sehr schade. Und erst die alten Kastenschlösser! Ein Traum, aber wer will schon mit solchen Türen leben?

Sehr klasse auch die Bänder der Türen, alles handgeschmiedet und sozusagen Einzelstücke. Jedes Band, jede Falle war einzigartig, selbst die Nägel mit denen vieles befestigt war, alles handgeschmiedet. Entsprechend massiv und unzerstörbar waren die Zargen. Obwohl fast alle Nägel im Holz durch die Säure im Holz arg verrostet waren, sie hielten bombenfest. Nicht zuletzt auch durch die Zinkenverbindung Rundrum hielt das Holz extrem zusammen. 2cm stark waren die Zargen, wo gibt es das denn heute noch?

Ja, alles sehr schade, aber letztlich nicht mehr so richtig zeitgemäß und technisch eben auch nicht mehr die beste Wahl.

Immerhin eine Zarge konnte drin bleiben, dann da wollen wir an der Architektur nichts verändern, es ist der Durchgang vom kleinen Wohnzimmer zur Uhrenwerkstatt, da bleibt die Zarge drin 🙂

Wir brauchen Strom!

Mit Akkus zu arbeiten geht ja ganz gut heutzutage, aber für manche Arbeiten braucht es eben doch ein wenig mehr ‚Dampf‘! Gesagt, getan.

Im Haus liegt ja schon Strom, immerhin, aber wie??? Auf jeden Fall gruselig, vorsintflutig und nicht mehr betriebssicher!!

Gut, also kümmerte ich mich um Strom. Irgendwann in den 20er Jahren wurde das Haus an das Stromnetz angeschlossen. Wie damals üblich mit den Überlandleitungen. Der Strom kam auf der Giebelseite unter dem Dach ins Haus, dort gab es dann auch eine Sicherung:

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Von dort ging es in OG und EG und wurde dort verteilt. img_1800

Irgendwann wurden dann aber die Überlandleitungen gekappt und der Strom kam unterirdisch ins Haus. Die alten Leitungen und Installationen wurden nicht entfernt, nur mehr oder weniger umgedreht. Pffffffff……

Aber im EG war doch ein alter Zähler, mal sehen ob da etwas zu finden ist. Und wie!! Auf dem Zähler stand sogar die Firma, die das damals installiert hat:

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Ok, mal sehen ob es die noch gibt! Dank Google war das nur zwei Mausklicks entfernt und ich hatte einen Termin mit Friedrich!

Der Junior kam und war sofort sympathisch! Ja, also der Großvater Friedrich hat seiner Zeit mal den Strom ins Haus gebracht, der Vater hat dann wiederum den Strom nach unten verlegt und der Junior macht jetzt für uns den Strom so wie wir ihn brauchen. Also Drehstrom mit genug Phasen, einen ordentlichen Zähler und einen Kasten mit Platz für Sicherungen und alles was wir so brauchen. Er war verzückt, dass wir die ganzen Leitungen selbst verlegen wollen und er dann nur die Arbeiten macht, die eben ein Elektromeister machen muss. Anschliessen, Plombe setzen, alles durchmessen und grünes Licht geben.

Übrigens, die Fa. Friedrich hat inzwischen eine vierstellige Telefonnummer 😉 und ein Baustellenradio haben wir jetzt auch:img_1802

und weiter geht es

Nach 2 Tagen Pause kriegt man ja Entzugserscheinungen, also am späten Montag Nachmittag weiter, weiter, immer weiter.
Die Wände zu den zukünftigen Badezimmern sind eingerissen – wir hatten tolle Hilfe!! Danke Erik !!

Leider jetzt Steine, Lehm, Staub, dünne Schichten Putz, die abtransportiert werden müssen.
Vorher allerdings sollen alle Tapeten von den Wänden. Alle Rigipsplatten aus den abgehängten Decken. Diese Dinge dürfen in einen Container. Ein weiterer Container steht für Bauschutt. Da dürfen dann Steine und Lehmputz rein.

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Aber kein Metall, bitte… Auch kein Plastik. Sonst ist das wieder normaler Müll = teuer. Wir haben uns aufklären lassen.
Und natürlich trennen wir gern den ganzen Müll. Was haben wir auch sonst zu tun?
Die Kabel, durch die längst kein Strom mehr fliesst -> weg. das darf zu Metall :-)). Wie schön.
Ja, und die Steine heben wir auf. Es gibt später einige Löcher zu schließen, Stützpfeiler zu bauen, wo Wände durch Licht ersetzt werden.
Also Putz von den Steinen, hopp, hopp.
Und schön stapeln. In der Nähe vom Fenster.
Kann man später durchgeben und draussen stapeln, abdecken und bei Bedarf dann reinreichen.
Wir brauchen Platz.
Zum weiteren Wände einreissen 😉

Vielleicht brauchen wir doch Hilfe?
Die beiden „kleinen“ Wände halten uns schon ganz gut
in Atem. Treppe hoch, Treppe runter.
Steine von oben in den Container werfen macht richtig Spaß!
Aber eine Schuttrutsche wäre toll. Wir haben auch viele
kleine Sternchen und Lehm“staub“. Eimer für Eimer macht lange Arme und wahnsinnig viel Staub. Schon ausprobiert.
Ein Wunder, dass ich überhaupt noch tippen kann.