…es begann alles im Frühjahr 2014. Wir hatten nach gut 50 Jahren Leben in der Stadt einfach die Nase voll davon. Es war zwar ein wunderschönes Fachwerkhaus in dem wir lebten (Baujahr um 1800) aber das Umfeld wollte einfach nicht mehr passen. 9 Monate mussten wir in 2013 ertragen, dass unsere Straße saniert wurde – nach Südwesten hin eröffnete uns der Nachbar, dass er jetzt ein wunderbares Projekt starten würde: Glas und Stahl, vier Etagen hoch und bis an unsere Grenze ran. Das war dann doch zuviel. Ganz davon ab, dass unsere Einfahrt, das Haus stand in zweiter Reihe, eigentlich permanent zugeparkt war und wir immer wieder Autos von unserem Grundstück „komplimentieren” mussten, damit man selbst rein und raus fahren konnte.
Unsere Tochter fand dann unser Haus auf dem Dorf, in dem wir jetzt leben. Wir konnten sozusagen unsere Möbel einpacken, umziehen und weiterleben. Nur wenig musste an dem Haus angepasst werden. Ein Kaminofen und ein neues Badezimmer, das wars. Ein tolles Haus, Backstein, 120 Jahre alt und mit einem ausgebauten Fachwerkteil, der vermietet war. Gleich bei der ersten Besichtigung entdeckten wir ein Haus keine 30 Meter entfernt, welches unbewohnt schien. Ein verwilderter Garten und von oben bis unten zugerümpelt. Das wäre doch nochmal ein Projekt!
Nachdem wir umgezogen waren, versuchten wir mehr über das Haus zu erfahren. Ja, es war unbewohnt, ob es verkauft wird? Keiner wusste es so recht. Aber es gab einen Anwalt, der den Nachlass verwaltet. Bei der ersten Besichtigung von innen packte uns das richtige Grausen. Das Haus war wirklich von oben bis unten voll mit allerlei Krims und Krams. Der verstorbene Besitzer war Jäger und Sammler, alles konnte man ja irgendwie noch gebrauchen…. Nur schmale Gänge führten durch die Zimmer, der Rest war bis zur Decke voll mit Möbeln, Kleidung, Tüten, Werkzeug und anderem Zeug. Man konnte teils kaum sehen, was eigentlich der Fussbodenbelag war.
Aber zu unserer Verwunderung sagte der Anwalt, ja, das Haus soll verkauft werden. Nur mit dem Preis, den sich die Erbin vorstellt, ging das gar nicht. Also so überhaupt nicht. Somit nahmen wir in 2015 wieder Abstand von diesem Projekt.
Nachdem wir nun über eineinhalb Jahre auf dem Land wohnten und uns rundrum wohl fühlten, wollten wir auch nicht mehr weg von hier. Da passierte es, das unser Kater „Snoopy” leider von einem Auto überfahren wurde. Die Trauer war groß, sehr groß. Wenn wir doch bloss nicht so dicht an der Straße wohnen würden…..
Teddy und Smii kamen Ende 2015 in unser Leben. Zwei „Problemkatzen” die wirklich keine gute Kindheit gehabt hatten. Bisher waren unsere Katzen immer Freigänger, aber die beiden wollten wir nicht auf die Straße lassen, zu groß war unsere Angst, dass auch sie nicht lange leben würden. Da kam uns der Gedanke des „Projektes” wieder in den Sinn. Würde man das Haus hinten kaufen, alles fit machen, umziehen, dann könnten auch die beiden Katzen wieder nach draußen 🙂
Gesagt, getan. Zu unserer Freude war das Haus inzwischen von dem ganzen Gerümpel befreit und auch der Preis war akzeptabel 🙂 im April in 2016 haben wir dann dem Anwalt mitgeteilt, dass wir das Haus kaufen wollen. Nach vielen Mails und Telefonaten war es dann im Oktober endlich so weit, dass alle Unterlagen der Besitzerin aus der Türkei vorlagen und wir einen Notartermin machen konnten. Anfang November 2016 hat es nun endlich geklappt, zweieinhalb Jahre nachdem wir das Haus das erste Mal gesehen hatten…